
Deine Schilddrüsenhormone beeinflussen die Funktion jeder einzelnen Zelle in deinem Körper: wie deine Haare wachsen, welche Laune du hast, wie gut dein Immunsystem arbeitet, wie fit du dich fühlst, wie gut deine Verdauung funktioniert sowie dein Stoffwechsel, auch deine sexuelle Lust wird von dieser sensiblen Drüse gesteuert. Daher gibt es ein so breites Spektrum an diversen Symptomen, die alle für eine Schilddrüsenproblematik sprechen – und ganz unterschiedlich bedingt sind, etwa durch autoimmune Angelegenheiten bei Hashimoto oder der Basedowschen Krankheit oder zum Beispiel dem Syndrom der T3 Insuffizienz, wenn der Körper nicht in der Lage ist, das inaktive T4 Hormon in die verfügbare T3 Form zu konvertieren.
Glücklicherweise spielt die Schilddrüse mit Änderungen des Lebensstils gut zusammen, so dass wenn wir einiger Übeltäter aus unserem Leben eliminieren, fühlen wir uns gleich viel besser:
1. Stress
Stress kann dich auf diverse Art und Weisen durcheinander bringen, und eine davon ist eine Schilddrüsenstörung. Das Hauptstresshormon, Cortisol kann zum Beispiel die Umwandlung von T4 zu T3 blockieren und zu einer Kaskade weiterer Probleme führen. Bei vielen meiner Patienten – insbesondere den mit autoimmunen Reaktionen – startete die Schilddrüsenproblematik nach einer akuten Stresszeit in ihrem Leben.
Was ist zu tun:
Lerne Stressmanagement Techniken wie Mindfulness Meditation oder Yoga. Sie aktivieren das parasympathische Nervensystem und wenn du in den „Zen“ Modus kommst, bessern sich auch die Schilddrüsensymptome.
2. Zu wenig Vitamin A
Zu wenig an Vitamin A macht der Schilddrüse Kummer, und die fettlöslichen Vitamine sind dafür bekannt, T3 im Körper zu pushen und das TSH zu normalisieren.
Was ist zu tun: Das wahre Vitamin A, also Retinol findet sich in tierischen Produkten wieder, wie Fisch und Schalentiere, auch Butter. Pflanzliche Carotine, die Vorreiter von Vitamin A sind in Süsskartoffeln und Karotten enthalten, aber die Umwandlung zu Retinol ist sehr schwach. Studien ergaben, dass nur 3% des Beta-Carotins verwertet werden bei einem erwachsenen Menschen. Also: tierische Fette essen!
3. Zu wenig Selen
Selen ist essentiell für die Umwandlung von T4 zu T3 in der Leber. Es schützt auch vor autoimmunen Reaktionen.
Was ist zu tun:
Nüsse essen, insbesondere die Paranuss. Sowie Austern, eine weitere Quelle von Selen.
4. Virale Infektionen
Das Epstein-Barr Virus kann ebenso zu autoimmunen Reaktionen der Schilddrüse führen: Hashimoto.
Was ist zu tun:
Die Wurzeln des Problems behandeln mit natürlichen Helfern: Astralagus (Tragantwurzel), Olivenblatt, Propolis oder Kreosotbusch (larrea tridentate), Melisse, Zink, Vitamin C.
5. Zu viel Iod.
Einige Patienten nehmen Iod ein, um der Schilddrüse zu helfen und kreieren dadurch aber einen autoimmunen Sturm an der Drüse. Iod kann preventiv wirken aber nicht als Kur, wenn Beschwerden bereits eingetreten sind. Es ist ein äußerst sensibles Spiel.
Was ist tun: Iod ist wichtig für die gesunde Schilddrüsenfunktion, aber ich empfehle, es eher durch entsprechende Ernährung zu ergänzen. Seetang, Nori, Kombu, Arame – sind reich an Iod. Auf jeden Fall sollte man den Iod Spiegel zunächst überprüfen.
6. Eisenmangel
Eisen ist wichtig für die Schilddrüsen Peroxidase, das Enzym, das an der Produktion der Schilddrüsenhormone beteiligt ist.
Was ist zu tun:
Wenn du Eisenmangel hast, gilt es zunächst den Grund dafür festzustellen. Den Darm zu heilen ist essentiell für die richtige Nährstoffaufnahme, gerade das Eisen. Wenn der Darm kuriert ist, können eisenreiche Lebensmittel wie Rindfleisch, Leber und Spinat besser verwertet werden. Auch: Kochen in Gusseisentöpfen.
7. Kupfermangel.
Kupfer unterstützt die Produktion von T4 und T3.
Was ist zu tun:
Bio verfügbares Kupfer befindet sich in tierischen Produkten: Leber oder Austern. Auch Sesamsamen sind eine gute Quelle.
8. Hormonelle Dysbalancen.
Deine Hormone sind alle miteinander verbunden und bedingen sich gegenseitig in ihrer Schaffenskraft. Schwaches Östrogen, Insulinresistenz, Testosteronmangel – sie alle können Ursache für Schilddrüsenstörungen sein.
Was ist zu tun: Die Lösung ist immer abhängig von der individuellen Problematik. Wir gehen der Sache auf den Grund!
9. Künstliche Süßstoffe
Ja, künstliche Süßstoffe wie Sacharin, Sucralose, Aspartam enthalten in diversen zuckerfreien Produkten sind oft zuständig für die Hashimoto Problematik! Sie schädigen maßgeblich die Darmflora!
Was ist zu tun: Süßstoffe eliminieren. Eher Honig oder Ahornsirup in kleinen Mengen vorziehen, wenn überhaupt Süßes.
10. Toxine
Toxine wie Pestizide, Kunststoffe, antibakterielle Produkte, Schwermetalle und Reinigungsmittel sind Übel höchsten Grades wenn es um die Schilddrüse geht!
Was tun: Mach dein Leben zu einem Detox! Du bist organisch, daher sollten dein Essen und deine Kosmetik organisch sein. Wähle reine Lebensmittel und Produkte und vergrüne dein Leben.
11. Schmerzen
Chronische Schmerzen unterdrücken die Dejodasen, Selenoenzyme, die Schilddrüsenhormone wie Iodothyronine, Thyronamine und Iodothyroacetate durch stereospezifische Deiodierung aktivieren.
Was tun: Es gibt hier keine einfache Antwort. Niemand wählt es, Schmerzen zu haben, aber es gibt viele Therapien, die helfen können. Ich habe gute Ergebnisse mit dem liposomalen Kurkuma erzielt, das eine weit bessere Bioverfügbarkeit hat als die herkömmliche Variante dieses antientzündlichen Meisters.
12. Schwaches Mikrobiom.
Darmprobleme wie Leaky Gut, Candida Pilz, Dünndarmfehlbesiedlung sind typische Begleiter der autoimmunen Schilddrüsenstörungen. 20% des T4 wird zu T3 im Darm umgewandelt. Verdauungsstörungen können diese Prozesse maßgeblich behindern.
Was tun: Den Darm zu heilen dauert. Der erste Schritt ist eine Eliminationsdiät, um die unverträglichen Lebensmittel zu definieren.
13. Gluten.
Der sprichwörtliche Fluch in der Gesundheitswelt. Findet sich in diversen Getreidearten wieder: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Dinkel. Die entzündliche Wirkung von Gluten zeigt sich noch sechs Monate nachdem du es gegessen hast. Und viele Ärzte unternehmen gar nicht die umfassenden Tests, um die Unverträglichkeit eindeutig auszugrenzen. Es gibt aber multiple Aspekte wie Gluten deinen Körper beeinflussen kann.
Was tun: Wähle die glutenfreien Varianten beim Kochen und Backen: Kokos- und Mandelmehl, Maniok. Wir leben in Zeiten, wo diese Optionen leichter wie nie zu bekommen sind, sogar Starbucks bietet Kokosnussgebäcke an! Other: Gluten haltiges einfach meiden.
14. Rauchen
Rauchen ist für Niemanden gesund. Das ist offensichtlich. Und für Menschen, die genetisch Schilddrüsen belastet sind: sogar dramatisch!
Was tun: Mit Rauchen ein für alle Mal aufhören! Dann: Acetylcystein einnehmen und das Super Anti-Oxidanz Glutathion.