
Wer hätte das gedacht, aber: Der beste Weg zum Glück ist am Ende der Gabel. Gutes Essen ist gute Laune. Und die Natur hat uns alles Nötige dafür geschenkt. Leider haben wir sie aber in den Jahren der zivilisatorischen Entwicklung breitbandig ersetzt durch Zucker, raffinierte Kohlenhydrate und Industriegifte. Damit entziehen wir uns jede Menge von wertvollen natürlichen Nährstoffen, die nicht nur für unsere Gesundheit, sondern auch das Glücksgefühl zuständig sind. Eins davon ist Eisen.
Die Bereiche des Gehirns mit der höchsten Konzentration an Eisen sind die, die mit Gedächtnis, mit Lernen und mit der Stimmung in Verbindung stehen. Eisen ist ein vitaler Co-Faktor in der Synthese der Stimmung regulierenden Neurotransmitter Dopamin und Serotonin. Es ist notwendig, damit Gehirnzellen mit Energie versorgt werden und damit sich das Gehirn überhaupt entwickeln kann. Teenager mit Eisenmangel schneiden deutlich schlechten in Tests ab und haben später im Leben Probleme mit Lernen und Konzentration. Das Protein Hämoglobin ist Hauptakteur beim Sauerstofftransport in die Zellen.
Ohne Hämoglobin kann kein Sauerstoff in die Zellen gelangen. Ohne sauerstoff, können Organe nicht entsprechend funktionieren.
Eisen macht das Blut rot und ist auch wesentlich beteiligt im Zytochromen System der Leber, wo der Körper von Giften befreit wird. Man könnte sich wundern, aber tatsächlich sind Lebensmittel wie Schaltiere oder Rindfleisch besser fürs „Detoxing“ als eine Zuckerbombe an Saft.
Es gibt zwei Sorten des Wohltäters in der Natur: das Hämeisen in tierischen Lebensmitteln, und das Nicht-Hämeisen in Pflanzen. Das Letztere hat eine deutlich schlechtere Bioverfügbarkeit von nur 5%, die von uns resorbiert werden können. Die beste Quelle sind Meeresfrüchte, all die Muscheln und Wasserschnecken, Tintenfische und Kalmare, Garnelen, Krabben, Langusten und Hummer – ihr Eisengehalt ist zehnfach höher als der von Rindfleisch. Aber auch Eier, Fisch, Leber sind gute Lieferanten.
Pflanzliche Lebensmittel können ebenfalls zur Eisenversorgung beitragen, insbesondere Hülsenfrüchte, Ölsamen (auch z. B. Tahin, Sesammus), Nüsse, sowie verschiedene Gemüsearten (z. B. Fenchel, Feldsalat, Rucola, Zucchini, grüne Erbsen), auch Trockenfrüchte (z. B. Pfirsich, Aprikose, Dattel).
Auch Spinat enthält relativ viel Eisen, das aber nur zu einem geringen Teil (etwa 2-5 %) aufgenommen wird. Anders als früher vermutet, sind für die geringe Verfügbarkeit nicht die ebenfalls im Spinat enthaltene Oxalsäure, sondern der Gehalt an Kalzium und Polyphenolen verantwortlich, wodurch die Eisenaufnahme gehemmt wird. Da Spinat jedoch meist zusammen mit anderen Lebensmitteln verzehrt wird, erhöht sich die Eisenverfügbarkeit, sodass auch Spinat zur Eisenversorgung beitragen kann.
Dennoch: Der Mangel ist weit verbreitet und führt zur Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Depressionen, Angstzustände, Demenz und diversen äußeren Symptomen wie Haarausfall, brüchige Nägel oder eingerissene Mundwinkel. Welche Ursachen kann es haben?
Es gibt diverse Typen von Anämie. Ihr können sowohl starke Blutungen zugrunde liegen – Menstruationsblutungen oder auch chirurgische Eingriffe. Aber auch Vitamin B12 oder Folsäure Mangel bei Veganern. Eine der Ursachen kann auch Schilddrüsenunterfunktion sein – das Schilddrüsenhormon Triiodothyronin (T3) ist notwendig für die Säureproduktion im Magen. Mit einem zu niedrigen T3 Wert, sind wir nicht mehr in der Lage, Eisen auf der Ernährung zu schöpfen. Darüber hinaus: Infektionen im Darm, Dünndarmfehlbesidlung oder Parasiten, auch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis oder Morbus Crohn. Um Nährstoffe wie Eisen aus der Nahrung zu gewinnen, muss der Darm gesund sein. Wenn pathogene Organismen identifiziert werden vom Körper, wird Eisen in seine Speicherform umgewandelt – wir können es also nicht mehr nutzen. Chronische Infektionen verursachen eine chronische Anämie.
Auch einige Medikamente können Quelle von Absorptionsstörung sein: Säureblocker, Blutverdünner wie Aspirin, Calcium auch Zink.
Was kann man also tun? Neben der Auswahl entsprechender Lebensmittel ist es wichtig, die Aufnahmefähigkeit von Eisen zu unterstützen sowie Eisenräuber zu eliminieren.
Um eine optimale Aufnahme aus eisenhaltigen Lebensmitteln zu gewährleisten, ist ein saures Milieu notwendig. Vitamin C fördert die Resorption von Eisen. Deshalb ist es gut, wenn man mit dem Essen z.B. Orangen- oder Zitronensaft trinkt, um die Aufnahmefähigkeit von Eisen zu steigern.
Gleichzeitig, den Konsum von Phytaten einschränken. Kaffee, Tee, Wein, Traubensaft, Bohnen, auch Sojaprotein, Nüsse und Milch sowie auch exzessive Mineralstoffzufuhr hemmen dagegen die Eisenaufnahme. Deshalb sollten Sie diese Getränke eine Stunde vor und nach dem Essen besser meiden.
Man schätzt, dass unsere Lebensmittel etwa 10.000 verschiedene Nährstoffe mit Einfluss auf das Wohlbefinden enthalten und viele davon sind noch unbekannt. Es ist wichtig zu wissen, dass Präparate mit isolierten Nährstoffen nie eine vollwertige Ernährung ersetzen. Vor allem die Einnahme von Präparaten mit einem einzigen, hoch dosierten Inhaltsstoff kann sich negativ auswirken und das Gleichgewicht der Nährstoffe im Körper durcheinander bringen. So setzt zu viel Eisen die Verwertung von Zink herab und kann auch zu Infektionen und Arteriosklerose führen.